Absurde Trauerfeier für Okjökull

Absurde Trauerfeier für Okjökull

von Rainer Rupp

erschienen am 23.August 2019 via KenFM

Eine der lächerlichsten Klimageschichten, die diese Woche die „GROSSE“ Runde in den Medien machte, war die feierliche „Bestattung des isländischen Gletschers“ Okjökull durch Politiker und andere Honoratioren. Und natürlich durften die Fotos von trotzig in die Kamera schauenden Greta-Jüngern bei der Okjökull Trauergemeinschaft nicht fehlen. Die hielten Plakate mit Slogans wie „Globale Klimakrise“ und „Erklärt den Notstand JETZT“ hoch.

Auch die deutschen Mainstream Medien, von Tagesschau über Spiegel bis zur Taz klagten einstimmig über den „offiziell für tot erklärten“ Okjökull und berichteten von der „Trauer des Inselstaats“. Und natürlich kannten sie alle bereits den heimtückischen Killer, nämlich CO2. Denn der „erste große Gletscher Islands“ ist – so das Skript der Show – wegen des von Menschen gemachten Anteils an der Erderwärmung geschmolzen! Basta! Keine Widerrede! Schließlich weiß das doch jedes Kind. Das wird doch schon in den Schulbüchern gelehrt.

Die mediale Trauergemeinde um den „armen Okjökull“ (Taz) in Island hätte sich als Qualitätsmedien, die sie ja gerne sein möchten, wenigsten die Mühe geben können, ein klein wenig über die isländischen Gletscher zu recherchieren. Dann wäre ihnen diese blamable Berichterstattung über den „Tod des Okjökull“ erspart geblieben. Aber beim CO2-Klima-Glauben ist es streng verboten, von den Früchten des Baums der Erkenntnis zu essen, sonst wird man aus dem Paradies der gesicherten Karrieren und gesellschaftlichen Anerkennung vertrieben.

Dabei ist es nicht schwer herauszufinden, wie sich die isländischen Gletscher im Laufe der Jahrmillionen, Jahrtausende und Jahrhunderte immer wieder hin und her bewegt haben. Infolge des ewigen Klimawandels – aber nicht wegen des angeblich vom Menschen gemachten – haben die Gletscher mal Island vollständig bedeckt und das Eis reichte sogar bis weit in den Ozean, und andere Male mal haben sich die Gletscher weit ins Inland zurückgezogen und waren ganz verschwunden.

Während der so genannten „Kleinen Eiszeit“ mit längeren Abkühlungsphasen, die von 1350 bis 1860 dauerten, hatten sich die isländischen Gletscher wieder massiv ausgedehnt. In jüngeren Zeiten sind sie wieder auf dem Rückzug.

Hubert Horace Lamb, der 1917 geborene, berühmte, englische Klimatologe, der das Klimaforschungsinstitut an der University of East Anglia gegründet hat, hat in seinem Buch „Klima, Geschichte und die Moderne Welt“ (Climate, History and the Modern World) auf Seite 189 dargestellt, wie die Menschen in Island unter dieser bitterkalten, viele Jahrhunderte dauernden Periode gelitten haben.

Nachfolgend ein Auszug aus seinem Buch:

Die altnordische Gesellschaft und ihre Wirtschaft in Island erlitt einen schweren Niedergang, der in Island erstmals bereits um 1200 n. Chr. einsetzte und fast sechs Jahrhunderte dauerte. Die Bevölkerung des Landes ging von etwa 77.500, die in den ersten Steuerarchiven aus dem Jahr 1095 aufgeführt wurden, auf etwa 72.000 im Jahr 1311 zurück. 1703 waren es nur noch fast 50.000 Einwohner, und nach einigen schweren Jahren weiterer Eisausdehnung und Vulkanausbrüchen in den 1780er Jahren waren es nur noch ungefähr 38.000. Auch die durchschnittliche Körpergröße des isländischen Volkes scheint, ähnlich wie in Grönland, vom 10ten bis zum 18ten Jahrhundert von 5 Fuß 8 Zoll auf 5 Fuß 6 Zoll abgenommen zu haben.

Aus den überlieferten Aufzeichnungen geht deutlich hervor, dass diese Jahre, in denen das arktische Meereis lange Zeit (in der Regel zwischen Januar und August) nahe vor der isländischen Küste lag, eine große Rolle bei dieser Entwicklung gespielt haben. In solchen Jahren waren Frühling und Sommer so kalt, dass wenig Heu gemacht wurde und Tausende von Schafen starben. Auch die Muscheln der Küste wurden vom Eis zerstört. Allmählich wurden alle Versuche des Getreideanbaus aufgegeben. Die Gletscher rückten vor.

Die Zeiten des eisigsten und kältesten Klimas in Island scheinen plötzlich zwischen 1197 und 1203 begonnen zu haben. In mehreren Phasen erreichte die Kälte um 1300, und dann wieder von etwa 1580 bis 1700, – vor allem in den 1690er Jahren – und erneut im späten 18. und im 19. Jahrhundert, einen jeweiligen Höhepunkt.“

Messungen zeigen, dass in den letzten Jahrzehnten die Temperaturen in der Region nur ganz leicht gestiegen sind. Trotz angeblich aktuell extrem hoher CO2-Werte von 415 pph in Island, unterscheiden sich die Temperaturen der letzten zehn Jahre so gut wie nicht von denen vor 80 Jahren und nur ganz gering von denen von vor 150 Jahren. Das zeigen auch die Messungen der Wetterstation der Stadtgemeinde Stykkishólmur an der Westküste Islands.

Insgesamt haben sich laut der isländischen meteorologischen Behörde (Islandic Met. Office) die Durchschnittstemperaturen bei Stykkishólmur in dem Messzeitraum der über zweihundert Jahre von 1800 bis 2007 um nur 0,71 Grad Celsius alle Hundert Jahre erhöht. Wörtlich heißt es in dem Bericht des Islandic Met. Office: „Die Zeit ab 1925 wird von einem sehr großen Zyklus dominiert, der insgesamt keine signifikante Erwärmung aufweist.“(1)

Und wenn die Atlantische Multidecade Oszillation (AMO) in den nächsten Jahren wieder kalt wird, muss Island erneut mit bitterer Kälte rechnen, wie zuletzt in den 1960er und 70er Jahren. In dieser Zeit, die von den Einheimischen als die See-Eis-Jahre bezeichnet wurden, hatte das Land schwer gelitten. Laut der Wetter- und Ozeanografie Behörde der USA (National Oceanic and Atmospheric Administration, NOAA), die zum US-Handelsministerium gehört, ist die AMO, Zitat:

eine fortlaufende Serie lang anhaltender Änderungen der Meeresoberflächentemperatur im Nordatlantik, mit kühlen und warmen Phasen, die jeweils 20 bis 40 Jahre andauern. Diese Veränderungen sind natürlich und treten seit mindestens 1.000 Jahren auf. Es ist bekannt, dass es signifikante klimatische Auswirkungen auf die nördliche Hemisphäre hat.“(2)

Trotz dieser Fakten gibt es jedoch auch unter isländischen Politikern und Klimatologen Leute, die lieber mit dem Strom der CO2-Glaubensgemeinschaft schwimmen und lukrative Aufträge vom selbsternannten „IPCC-Weltklimarat“ bekommen, als sich zur Zielscheibe der militanten CO2-Krieger zu machen. Zu diesen Leuten gehört offensichtlich auch Oddur Sigurdsson, Gletscherforscher am „Iceland Met Office“ mit besten Kontakten zum IPCC. Anlässlich der lächerlichen „Trauerfeier für Okjökull“ sagte er laut BBC-Bericht:

Vor 150 Jahren hätte es keinen Isländer gekümmert, wenn alle Gletscher verschwunden wären. Aber seitdem sich die Gletscher zurückziehen, werden sie als eine schöne Sache angesehen, die sie definitiv auch sind. Die ältesten isländischen Gletscher enthalten die gesamte Geschichte der isländischen Nation“. Offensichtlich in einem Versuch, sich bei der internationalen CO2-Gemeinschaft anzubiedern, fügte er hinzu. „Wir müssen diese Geschichte retten, bevor sie (die Gletscher) verschwinden.“

Offensichtlich scheint Sigurdsson nicht nur keine Ahnung von der eigenen, isländischen Geschichte zu haben, sondern er interessiert sich anscheinend mehr für die Schönheit der Gletscher als für die Existenzgrundlagen und Interessen der hart arbeitenden Isländer, die Seite an Seite mit den Gletschern leben müssen.

Eines ist sicher – wenn diese Gletscher wieder expandieren, wie in den 1960-1970er Jahren, dann wird die Bevölkerung Islands erneut sehr leiden. Da kann man sich nur wundern, was die jungen Trottel, die bei der Okjökull-Trauerfeier die Plakate mit Slogans wie „Globale Klimakrise“ und „Erklärt den Notstand JETZT“ in die Kameras hielten, dann tun werden.

Die bemerkenswerte internationale Medienaufregung über diese alberne Totenfeier auf dem Okjökull ist ein weiterer Beweis für die durchorganisierten Bemühungen, den aktuellen Schwung der CO2-Weltuntergangshysterie aufrechtzuerhalten. Denn das sichert den interessierten Kreisen von Politikern Stimmengewinne, den Unternehmen Profite und den Beamten, Akademikern und Journalisten Karrieren und Ansehen.

Wie nicht anders zu erwarten waren es vor allem die grünen CO2-Aposteln, die den langsamen und qualvollen Tod des Okjökull auch bei uns in Deutschland in politische Münze verwandelt haben. Dabei haben sie kräftig die Moralkeule geschwungen, um uns allen ernsthaft ins Gewissen zu reden: hier ein Zitat aus einem Okjökull-Artikel der grünen Matrone Taz: „Gibt es in der menschlichen Natur überhaupt so etwas wie Verantwortungsgefühl für die zukünftige Menschheit?“ (3), fragte sie aufgewühlt und man spürt regelrecht, wie sie ob unser aller Eigensucht verzweifelt die Hände gerungen hat.

Wenn es nach den Grünen ginge, dann dürften wir nicht mehr in fremde Länder reisen, um die Welt zu entdecken, sondern um die Welt zu retten dürften wir nur noch in heimischen Wäldern wandern und die Baumstämme umarmen. Falls es überhaupt noch Wälder gibt nach dem angeblich von uns gemachten CO2-Klimawandel. Aber – UPPS – zum Überleben brauchen die Bäume doch CO2! Und nicht nur die Bäume, sondern alle Pflanzen brauchen CO2, egal ob am Boden oder im Wasser.

Mit der neo-protestantischen Weltuntergangsbotschaft der Grünen – wobei einem unwillkürlich die vielen Pastorentöchter in dem Verein in den Sinn kommen – verlangen die Klimaretter, dass wir Klimasünden bereuen, Buße tun und Verzicht üben. In Zukunft sollen wir Auto, Schiff oder Flugzeug stehen lassen. Stattdessen sollen wir eine CO2-Ablaßsteuer bezahlen, denn nicht nur unsere Maschinen stoßen CO2 aus. Auch der Mensch selbst, wir alle, sind mit der CO2-Erbsünde belastet und somit auch individuell schuldig.

Denn aufs Jahr verteilt atmet jeder von uns etwa 80 kg von dem angeblichen Teufelszeug aus. Bei einer Weltbevölkerung von 7 Milliarden macht das einen CO2 Ausstoß von 560 Millionen Tonnen, halb so viel wie der gesamte industrielle und private Ausstoß Deutschlands. Auch hier gäbe es noch einiges an Einnahmepotential für neue CO2-Steuern. Einatmen dürften wir zwar noch kostenlos, aber fürs CO2-Ausatmen müssten wir bezahlen.

Zudem würden die angeschlagenen Banken von dem zusätzlichen Emissionshandel für Kohlendioxid profitieren. Aktuell kostet das Verschmutzungsrecht für eine Tonne CO2 etwa 60 Euro. Damit würden weltweit 33,6 Milliarden Euro für das menschliche Ausatmen in die Kassen der Klimaprofiteure gespült.

Man darf gespannt sein, wie lange es dauert, bis jemand auch diese Geschäftsidee aufgreift?

Quellen:

  1. https://en.vedur.is/climatology/articles/nr/1213/
  2. https://www.aoml.noaa.gov/phod/faq/amo_faq.php
  3. https://taz.de/Abschied-vom-Okjoekull/!5618789/