Israels Verteidigungsminister: Türkei macht Ölgeschäfte mit ISIS
von Rainer Rupp
erschienen am 28.Januar 2016 via KenFM
Zurück im November letzten Jahres, als die Flammen des von der Türkei im syrisch-türkischen Grenzgebiet abgeschossen russischen Su-24 Bombers noch nicht erloschen waren, wartete der russische Präsident Wladimir Putin mit einer Überraschung auf. Die Türkei, so sagte er, ist der Hauptfinanzier von ISIS.
Natürlich war Putin durch den Abschuss des russischen Bombers während eines anti-ISIS-Einsatzes provoziert worden. Und unter den gegebenen Umständen hatten viele erwartet, dass Russland militärisch reagieren würde. Aber stattdessen entschied sich der russische Präsident, die Türkei von Recep Tayyip Erdogans als das zu entlarven, was sie wirklich ist: eine Diktatur, die den Terrorismus finanziert, während sie zugleich vom Westen als Demokratie und Mitglied der NATO gelobt wurde.
In den Tagen und Wochen, die folgten, begann Moskau eine wahrhaft epische Aufklärungskampagne und stellte u.a. mit Mengen von Filmmaterial dar, dass endlos lange Kolonnen von ISIS-Öl-Tanklastwagen ihre Fracht unbehindert über die türkische Grenze bringen. Der stellvertretende russische Verteidigungsminister Anatoli Antonow ging sogar so weit, von Erdogans „profitablem Familiengeschäft“ zu sprechen, eine Anspielung auf zahlreiche Berichte und Fotos, wonach die beiden Söhne des türkischen Präsidenten federführend am ISIS-Öl-Schmuggel beteiligt sind.
Zuerst glaubte Ankara, die Anschuldigungen als nicht ernst zu nehmend herunterspielen zu können Aber nach und nach begannen sogar die engsten Verbündeten zu fragen, ob Ankara nicht in der Tat der größte regionale Wohltäter des ISIS ist.
Als Beweis dafür, dass die Welt inzwischen die atemberaubende Realität begriffen hat, dass ein NATO-Mitglied den Islamischen Staat de facto finanziert, lässt sich die Erklärung des israelischen Verteidigungsministers Moshe Yaalon heranziehen, der anlässlich des Treffens mit seinem griechischen Amtskollegen Panos Kammenos in Athen am Dienstag (26.1. 2016) die Türkei vor versammelter Presse beschuldigte, die Terroristen zu unterstützen. Wörtlich sagte Yaalon:
„Wie Sie wissen, Daesh (Islamischer Staat) hat bereits eine sehr, sehr lange Zeit von türkischem Geld für Öl profitiert. Ich hoffe, dass das bald beendet wird“. Weiter sagte Yaalon: „Es liegt an der Türkei, der türkischen Regierung, an der türkischen Führung, zu entscheiden, ob sie sich in irgend einer Weise an der Bekämpfung des Terrorismus beteiligen wollen. Dies ist bisher nicht der Fall.“ Da dürfte der Schlächter von Ankara glaubt, bereits jede Menge gegen „Terroristen“ zu tun. Schließlich lässt der Gewaltherrscher Erdogan sein eigenes Volk in der Südost-Türkei mit Panzern und Kanonen zusammenschießen. Schließlich sind die Kurden, die dort ein Minimum an Selbstverwaltung fordern für den Gewaltherrscher Erdogan alle Terroristen.
Von der EU dagegen, vor allem von Bundeskanzlerin Angela Merkel, wird Diktator Erdogan wegen der Flüchtlingsproblematik hofiert, obwohl er für deren Entstehung mitverantwortlich ist. Man kann nur hoffen, dass die Kanzlerin, die doch sonst so empfänglich für israelische Befindlichkeiten ist, sich die Worte von Minister Yaalon zu Herzen nimmt.