Professor Seltsams Liebe zu Omikron
von Rainer Rupp
erschienen auf Apolut am 24. Dezember 2021
Omikron, Omikron, Omikron. Die Alarmrufe werden immer schriller. Allen voran treibt Professor Dr. Seltsam im Ministerrang die Hysterie an. Voller Inbrunst schwurbelt der SPD-Professor Lauterbach zu besten Sendezeiten pausenlos in den öffentlichen und privaten TV-Nachrichten und Talkshows über die aus Südafrika kommende, als Omikron bezeichnete Covid-19-Variante. Obwohl man in dem wenig geimpften Südafrika mit Omikron durchweg gute Erfahrungen gemacht hat und führende Vertreter des dortigen Gesundheitssystem Omikron als „mild“ und sogar „extrem mild“ klassifiziert haben, weiß unser Professor Seltsam natürlich wieder alles besser und malt mit sichtbarem Genuss die ungeheuerlichsten Gefahren der neuen Covid-19-Variante an die Wand.
Lauterbach zufolge ist Omikron zwar harmloser aber dafür „viel ansteckender“ als die tödliche Delta-Variante. Und gerade das mache Omikron noch gefährlicher als Delta. Das beweist Professor Seltsam mit einer einfachen Milchmädchen-Rechnung, für die er auf ein bei Twitter weit verbreitetes Schaubild des US-amerikanischen Dr. Eric Feigl-Ding zurückgreift.
Dr. Feigl-Ding (1) ist „George Soros Fellow“ und laut eigenen Angaben auf „Meta Analysen, Fettleibigkeit, Krebsvorsorge und Trinkwasserqualität“ spezialisiert. In dem Schaubild seiner Angst einflößenden Omikron-Modellrechnung zeigt eine kaum ansteigende blaue Linie den gemächlichen, linearen Verlauf der Delta-Variante an, während die Omikron-Variante auf der gleichen Achse der Todeszahlen in eine Exponentialkurve schnell und fast senkrecht ansteigt. Das allein zeigt, dass diese Modellrechnung nur von einem mathematischen Dilettanten entworfen sein kann.
Kein Wunder ein Dr. Dr. Philip Fuchs, der seinen zweiten Titel mit einer Doktorarbeit über „Methoden, Modelle und Technologien“ erworben hat, schnell auf den gravierenden Fehler (oder bewusste Irreführung) des Soros-Fellows Feigl-Ding hingewiesen hat. Laut Fuchs ist das Modell „mit nur zwei Faktoren … völlig realitätsfern … und auf ein sehr enges Zeitfenster limitiert“ wobei bereits nach kurzer Zeit „die prognostizierten Toten des Modells problemlos die gesamte Weltbevölkerung übersteigen“. Aber es ist genau dieser Feigl-Ding-Stoff, den der seltsame Professor Lauterbach und die anderen Helden der Covid-19-Hysterie für ihr Geschäftsmodell und für ihre Karrieren brauchen.
Allerdings scheint das zwanghafte Bedürfnis zur Panikmache des seltsamen SPD-Professors sogar dem neuen CDU-Vorsitzende Friedrich Merz unangenehm. Denn laut Merz neigt Lauterbach „leider in gewissen Situationen zu sehr starken Übertreibungen“. Und Merz fügte hinzu: „Er wird im Ministeramt jetzt ein vernünftiges Maß finden müssen, und er muss vor allem den Menschen wieder die Zuversicht vermitteln, dass wir irgendwann die Pandemie auch hinter uns lassen“.(2)
Aber der krankhafte Selbstdarsteller Lauterbach, den die Mainstream-Medien als Gesundheitsminister der Wähler-Herzen feiern, ist offensichtlich unfähig, ein vernünftiges Maß zu finden, denn inzwischen ist er bereits voll auf den Zug einer ominösen „SAGE“ Studie aus Großbritannien aufgesprungen, die seine eigenen apokalyptischen Prognosen untermauert. Aber auch hier liegt der Teufel wieder in den Details, die Lauterbach genauso gerne wegwischt wie die angeblich so investigativen „Qualitätsmedien“ und ihre fake Faktenchecker, die ungeprüft jede Regierungspropaganda wiederkäuen.
SAGE steht für „Scientific Advisory Group for Emergencies“, auf Deutsch „Wissenschaftliche Beratergruppe für Notfälle. SAGE ist eine britische Regierungsbehörde, die die Zentralregierung in London auch in Sachen Covid-19 seit Beginn der Krise berät. Zugleich bedeutet das englische Wort „sage“ sowas wie „weise“ und wird auch als Substantiv benutz, z.B. für einen alten, weisen Mann. Es ist ein Nimbus, in dem sich die Mitglieder von SAGE gerne suhlen, denn sie sehen sich als Spitze der wissenschaftlichen Pyramide, wobei sie in der Corona-Krise von interessierten Kreisen in Politik und Medien kräftig unterstützt wurden; eine Situation, die uns in Deutschland nicht unbekannt ist.
Am Montag dieser Woche hatte die SAGE-Gruppe in London wieder einen großen Auftritt zusammen mit 70 Regierungsbeamten. Diesmal ging es um die Einschätzung der Gefährlichkeit der Omikron-Variante. Wie auch hier in Deutschland ging es in der Debatte darum, ob Omikron sich so schnell vermehrt und so gefährlich ist, dass es das britische Gesundheitssystem im Januar 2022 total überfordern wird. Diese These wurde von SAGE mit Nachdruck vertreten und mit einer komplexen Modellrechnung, die in einem Schreckensszenario von landesweite bis zu 6.000 Omikron-Toten täglich untermauert. Nur ein sofortiger und scharfer Lockdown könne das verhindern, so die Vertreter von SAGE.
Allerdings ist SAGE wegen seiner einseitigen Einschätzungen zur Rechtfertigung von sozialen Einschränkungen und Lockdowns, in der sie keine abweichende Meinung zugelassen, bzw. mundtot gemacht haben, inzwischen nicht unumstritten. Nicht wenige Menschen beschuldigen SAGE sogar der gezielten Panikmache und für eine andere Agenda zu arbeiten als sich um die Gesundheit der Menschen im Einklang mit einer funktionierenden Gesellschaft und Wirtschaft zu sorgen. Vor diesem Hintergrund hat sich in Großbritannien eine vielversprechende Entwicklung herauskristallisiert, die dem irrsinnigen Spuk ein Ende machen könnte.
Anders als in Deutschland gibt es jetzt in Großbritannien eine finanziell starke, wissenschaftliche Gegenbewegung zur SAGE-Gruppe. Diese Gruppe, die vom internationalen JP Morgan Finanz- und Bankenkonzern finanziert wird, verfügt sowohl über die notwendigen intellektuellen als auch materiellen Fähigkeiten, um z.B. auch komplexe Omikron-Modellrechnungen von SAGE zu überprüfen, was sie auch im vorliegenden SAGE-Szenario der täglich 6.000 Toten getan hat. Und dabei haben sie auch den Grund für die exorbitanten Todeszahlen in dem SAGE-Model gefunden. Das baut nämlich auf der Prämisse auf, dass Omikron nicht nur zehn Mal ansteckender ist als Delta sondern auch genauso tödlich wie Delta.
Laut einem Bericht der englischen Zeitschrift „The Spectator“ gehen die Corona-Analysen der JP Morgan Gruppe im Regierungskabinett von Boris Johnson wie verbotene Schriften unter den Tischen von Hand zu Hand. Dies hat anscheinend die Gegner eines Lockdowns in der Regierung darin bestärkt, gegen das SAGE-Szenario Position zu beziehen.
Laut „The Spectator“, dem nach eigenen Angaben eine Mitschrift der erwähnten Montagssitzung von SAGE und Regierungsvertretern vorliegt, haben die Lockdown-Gegner darauf verwiesen, dass in der SAGE-Modellrechnung die Wahrscheinlichkeit eines milden Verlaufs der Omikron Variante unter den Tisch gefallen ist. Wenn aber Omikron in Großbritannien sich nicht anders verhält als in Südafrika, es also trotz hoher Infektionsraten nur sehr wenige Krankheitsfälle gibt und diese mit wenigen Ausnahmen sehr milde verlaufen, dann wäre ein Lockdown gesundheitlich eher kontraproduktiv und würde erneut schwere wirtschaftliche und soziale Schäden anrichten. Außerdem zeige Südafrika, dass die Omikron-Infektionswelle zwar sehr schnell angestiegen sei, aber auch wieder ebenso schnell abflachen würde. Warum also die Aufregung?
Offensichtlich ist auch in Londoner Regierungskreisen das Vertrauen in die Unvoreingenommenheit von SAGE angeschlagen. Zugleich scheint die Befürchtung zu wachsen, dass SAGE nur die schlimmst-möglichen Szenarien verbreitet. Und genau diese Befürchtung wird jetzt durch ein kurzes Interview bestätigt, das Fraser Nelson vom „The Spectator“ über Twitter mit dem führenden Mitglied der SAGE-Gruppe Graham Medley, Vorsitzender des SAGE-Komitees für Modellierungen, geführt hat.
Vorweg sei hier daran erinnert, dass SAGE seine ‘Szenarien’ ohne Erklärung präsentiert. Man weiß nicht, wie wahrscheinlich sie sind oder auf welchen Annahmen sie basieren. Auch gibt es keine Informationen oder Modellierung der wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der präsentierten Szenarien. Das gilt auch für die letztes Wochenende veröffentlichte Omikron-Studio mit sehr düsteren Szenarien und Plädoyers für mehr Einschränkungen und Lockdowns.
Aber die JP Morgan Expertengruppe hat sich diese Studie genau angesehen und eine dicke Manipulation entdeckt. Die Grundannahme der Studie geht nämlich davon aus, dass die Omikron-Variante genauso tödlich ist wie Delta. “Aber Beweise aus Südafrika deuten darauf hin, dass Omikron-Infektionen milder sind”, betonte JP Morgan in einer Notiz an seine Bank-Kunden. Wenn man im SAGE-Model diesen Faktor an die Realität anpasst, dann verändert sich das Gefahrenpotential von Omikron laut JP Morgan dramatisch zum Besseren, berichtet Fraser in „The Spectator“ und führte weiter aus:
“Die Bettenbelegung durch Covid-19-Patienten würde dann Ende Januar 2022 um ein Drittel unter dem Höchststand des Vorjahres im Januar 2021 liegen. Eine solche Situation wäre ohne weitere Einschränkungen beherrschbar.“
Damit habe JP Morgan gezeigt, wenn man die Annahme des Schweregrads der Omikron-Infektion an die südafrikanische Realität angepasst hätte, dann hätte es plötzlich auch kein Argument für die Notwendigkeit eines Lockdowns gegeben.
Warum hat SAGE nun diese eine Studie mit dem Horror-Szenario von bis zu 6.000 Toten täglich präsentiert? Ohne Angabe von Eintrittswahrscheinlichkeit oder einer günstigeren Alternative? Und warum besteht SAGE darauf, dass mildere Szenarien “nicht für Planungszwecke angenommen werden sollten.
Diesen Fragen geht der Journalist Fraser im nachfolgenden Interview mit dem Verantwortlichen der Studie, dem SAGE Chef-Modellierer Professor Dr. Graham Medley von der London School of Hygiene & Tropical Medicine nach. Die Original-Twitterauszüge des Interviews finden Sie hier (3): https://www.spectator.co.uk/article/my-twitter-conversation-with-the-chairman-of-the-sage-covid-modelling-committee.
Hiernach folgt meine Übersetzung aus dem Englischen.
Graham Medley
Das was in diesen Szenarien meist übersehen wird, ist dass es sich dabei nicht um Prognosen handelt. Wir können nicht vorhersagen, wie sich die Leute über die Weihnachtsfeiertage verhalten werden. Viele Leute sagen selbst, dass sie noch unentschlossen sind. Die Szenarien werden gemacht, um eine Entscheidung zu untermauern und um die Möglichkeiten und Unsicherheiten darzustellen.
Fraser Nelson
Hi Graham. Die Frage ist warum Ihre Gruppe nicht wie zum Beispiel JP Morgan ein Szenario mit eingeschlossen hat, das von einer niedrigere Virulenz der Omikron Variante ausgeht, zumal das eine sehr plausible Annahme ist und die Aussicht auf die zukünftige Entwicklung massiv verändert.
Graham Medley
Welchen Sinn würde das machen? Das ist keine schnodderige Frage. Es wäre echt gut zu wissen, was Entscheidungsträger Ihrer Meinung nach von einem solchen (alternativen) Szenario lernen könnten?
Fraser Nelson
In dem Szenario mit geringer (Omikron-)Virulenz, das von JP Morgan modelliert wurde, werden keine weiteren Restriktionen benötigt, weshalb Schaden von Wirtschaft und die Gesellschaft abgewendet würde.
Darf ich Sie fragen, warum Sie nicht daran gedacht haben, dieses weniger alarmierende und ziemlich plausible Szenario mit (in ihre Modellierung) einzuschließen. Wäre es das nicht wert gewesen? Das ist genau wie Ihre meine ehrliche Frage.
Graham Medley
Sie kennen die Antwort. Das ist was die Studie sagt Wenn jemand eine Linie auf einem Schaubild zeichnet, dann fügt er noch lange keine neuen Informationen hinzu. Sie (die Entscheidungsträger) sind generell nur an Situationen interessiert, in denen auch Entscheidungen getroffen werden müssen.
Fraser Nelson
Ich stelle mich vielleicht dumm an. Aber es tut mir leid, ich kenne die Antwort nicht. Warum wollen Sie nicht der Vollständigkeit halber ein Szenario hinzufügen, bei dem Omikron weniger virulent ist und weitere Restriktionen nicht benötigt werden?
Graham Medley
Ich dachte Sie wüssten was passiert. Ein solches Szenario informiert über gar nichts. Entscheidungsträger brauche nichts zu entscheiden, wenn nichts passiert.
Fraser Nelson
Danke, das hilft mir zu verstehen. Sie modellieren also ausschließlich schlechte Ergebnisse, die Restriktionen bedürfen und sie vermeiden alle ebenso wahrscheinlichen Ergebnisse, die keine Restriktionen bedürfen?
Graham Medley
Im Allgemeinen modellieren wir das, womit wir beauftragt werden. Dabei gibt es einen Dialog, bei dem Vertreter der Politik mit den Modellierern diskutieren was Sie für ihre Politikgestaltung brauchen.
Fraser Nelson
Okay. Das heißt also: Sie wurden beauftragt, ein Modell mit einem schlechten Ausgang für die Omikron Variante zu erstellen und dabei keinen Kommentar über die Eintrittswahrscheinlichkeit dieses Modells abzugeben?
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An dieser Stelle mischt sich ein anderer Twitter User in das online Interview ein und schreibt:
„Dieser ganze Austausch hat mich sprachlos gemacht. Sich vorzustellen, wie viele Leben hier auf dem Spiel stehen hauptsächlich weil diese Leute nicht die Notwendigkeit einsehen, ein Modell mit realistischem Ergebnis zu berechnen, das der Regierung eine Grundlage für zum Handeln gibt. Fucking skandalös.
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Dann kommt der letzte Eintrag von
Graham Medley
„Wir modellieren Szenarien, die für Entscheidungen nützlich sind.“
Ende des Interviews.
Im deutschen Pendant des britischen SAGE, im neu gegründeten „Expertenrat“ der Bundesregierung, scheint man mit ähnlichem Auftrag und Methoden zur Vernebelung der Grundannahmen der Modellierungen zu arbeiten. Das zumindest ergeben die Antworten, bzw. Nicht-Antworten auf erste Nachfragen über die Grundannahmen, die dem Modell des Expertenrats über eine erschreckende Omikron-Welle im kommenden Januar ausgeht, mit Tausenden von Toten, die nur durch das strikte Wegsperren der Bevölkerung vor allem der Ungeimpften einigermaßen in Schach gehalten werden könnte.
Wie schrecklich gefährlich Omikron bereits in Deutschland wütet, haben die Menschen in Rheinland-Pfalz bereits erfahren, wo als Notmaßnahme viele Weihnachtsmärkte schon vor einer Woche geschlossen wurden. Am eindringlichsten hallte der Alarmruf von Cornelia Leszinski, ärztliche Direktorin im Vincentius-Krankenhaus in Speyer im ganzen Bundesland und darüber hinaus wider. Sie erklärte:
“Das ist eine ganz ernste Lage. Denn die Patienten hatten überwiegend keine Krankheitssymptome.”
Verwundert kratzt man sich da am Kopf. Leszinski geht davon aus, dass viele Menschen das Virus inzwischen unerkannt weitergeben. Hinzu komme, dass die amtlichen Corona-Zahlen nicht mehr mit der Realität übereinstimmten. Denn die Gesundheitsämter seien überlastet und könnten nicht mehr alle Infektionen melden.(4)
In der Tat explodieren überall die Zahlen der positiven Testergebnisse, aber die meisten infizierten Pfälzer sind Corona symptomfrei. Aber sie bekommen dabei eine natürliche Immunität, ganz ohne die experimentellen mRNA-Spritzen mit ihren gefährlichen Nebenwirkungen.
Quellen und Hinweise:
(1) https://twitter.com/Safka111/status/1469749270119079941/photo/1