„Sie können ihm glauben. Er ist von der CIA“
von Rainer Rupp
erschienen am 16.Februar 2018 via KenFM
Ja, er kommt von der CIA und da hatte er nicht nur irgendeinen Job, sondern den des Direktors. Ja, wenn der was sagt, dann kann man ihm ruhig glauben. Denn in der „Agency“ wird nicht gelogen, davon zeugt schon ihr Motto. Im Mosaikboden der Eingangshalle ihres Hauptquartiers steht geschrieben: „Die Wahrheit macht frei“.
Ob das gemeine Volk wirklich so reagieren wird, ist fraglich. Aber dennoch dürfte das der Grund dafür sein, dass die Chefs der großen US-Nachrichtensender NBC und MSNBC letzte Woche den ehemaligen CIA-Direktor John Brennan als hoch bezahlten Mitarbeiter eingestellt haben. Brennan leitete unter Präsident Barack Obama von 2013 bis Anfang 2017 den US-Auslandsgeheimdienst CIA. Jetzt soll er als „hochrangiger Analyst und Kommentator für Angelegenheiten der nationale Sicherheit und Geheimdienste“ den beiden „fake news Sendern“ wieder etwas von ihrer verloren gegangenen Glaubwürdigkeit zurückbringen. Denn einst war das Wort der CIA für „Joe Sixpack“ – der „Deutsche Michel“ auf amerikanisch – sakrosankt. Zweifel an der CIA waren „unamerikanisch“.
Von allen US-Regierungsbehörden stand auf der Skala der Glaubwürdigkeit nur noch das FBI über der CIA. Aber das war einmal. Nach dem die CIA dem US-Präsident George W. Bush kräftig geholfen hatte, mit gefakten geheimdienstlichen Erkenntnissen „das amerikanische Volk in den Krieg gegen Irak hineinzulügen“, (O-Ton Trump‘s während des Wahlkampfes), ist das amerikanische Volk heute an den „Graswurzeln“ weitaus kritischer als zuvor. Zudem ist Brennan selbst eine mehr als fragwürdige Persönlichkeit, der wiederholt in aller Öffentlichkeit beim Lügen ertappt wurde und machte damit seinem Ruf als „talentiertester Lügner in Washington“ – so die britische Tageszeitung „The Guardian“ im Jahr 2014 – alle Ehre.
Dafür war und bleibt Brennan hochgefährlich. Zu seinen Zeiten als CIA-Boss wurde er von seinen Kollegen im Pentagon und anderen Agenturen des „Tiefen States“ als „Vize-Präsident“ der USA bezeichnet. Das war eine Anerkennung seines verheerenden Einflusses auf die US-Außenpolitik und eine Würdigung seiner absoluten Kontrolle über das Killer-Drohnenprogramm der Obama-Administration. Dieses Drohnenprogramm sollte viel treffender als „Fliegende Todesschwadron“ bezeichnet werden, denn es hat schon tausendfach Menschen auf bloßen Verdacht(!) hin getötet und zugleich alle anderen, vor allem unschuldige Frauen und Kinder, die in der Nähe der Zielperson waren, das Lebenslicht ausgeblasen.
Allerdings ist der ex-CIA-Chef Brennan mittlerweile auch im „Tiefen Staat“ etwas in Ungnade gefallen. Er hat sich nämlich beim Lügen erwischen lassen, und das nicht nur einmal. So hatte er bei einer Anhörung vor dem US-Kongress im Jahr 2014 vehement darauf bestanden, dass die CIA nicht den US-Senat ausspioniert habe. Später ergab eine interne Untersuchung, dass die CIA genau das getan hatte. Der Grund dafür war, dass der Senat die Rolle der CIA bei der Folterung von Häftlingen untersuchen wollte. Deshalb ist die CIA gesetzeswidrig im Senat in die Computer der wissenschaftlichen Mitarbeiter eingedrungen und soll sogar versucht haben, entsprechende Beweise für die CIA-Folter-Verbrechen von den Festplatten der Senats-Computern zu löschen.
Daraufhin musste sich Brennan bei den Mitgliedern des Geheimdienstausschusses des Senats entschuldigen. Aber das war dann auch alles. Er wurde nicht gefeuert und von keinem Strafverfahren behelligt. Mehr als eine peinliche Panne im CIA-Betrieb wurde nicht daraus, dafür sorgte schon der Tiefe Staat, auch dafür, dass die Sache bald aus den Medien verschwand.
In einem anderen Fall hatte Brennan – damals noch CIA-Chef – sogar seinen neuen Arbeitgeber NBC in einem Interview faustdick belogen, ohne rot zu werden. Aber auch das hatte offensichtlich keine Folgen für ihn, im Gegenteil: für die „Lügenpresse“ der US-Konzernmedien hatte sich Brennan damit als Mitarbeiter an hervorgehobener Stelle besonders qualifiziert, zumal er sich als entschiedener und mit allen Wassern der Hinterlist gewaschener Gegner von Präsident Trump erwiesen hat.
In der bevorstehenden Eskalation der Schlacht zwischen den Kräften des „Tiefen Staats“ und den Gegnern des Sumpfes in Washington, den Trump geschworen hat, trocken zu legen, wird Brennan Dank der Sender NBC und MSNBC noch so manche Lanze für die westliche Unwertegemeinschaft brechen. Niemand soll sich daher wundern, wenn Brennan demnächst auch in deutschen Main Stream Medien gern als zuverlässige Quelle zitiert wird.