Zweierlei Maß in der Kriminalberichterstattung
von Rainer Rupp
erschienen am 16. August 2019 via KenFM
Am 2. August 2019 sah sich der Deutschlandfunk (DLF) – angeblich ein „Qualitätsmedium“ erster Klasse – zu einem ungewöhnlichen Schritt genötigt, um seine aufgebrachten Hörer, zu beschwichtigen. Diese hatten den DLF der Vertuschungspolitik bezüglich der Berichterstattung über Schwerverbrechen bezichtigt, die von Migranten begangenen worden waren. Dafür hatten sich die verärgerten Hörer bei dem übertrieben politisch korrekten Sender mit einem „Shitstorm“ bedankt. Konkreter Anlass war der wenige Tage zuvor in Stuttgart begangene „Macheten-Mord“ gewesen.
Wie seit einiger Zeit in unserem Land üblich werden Schwerverbrechen, die von Tätern mit Migrationshintergrund begangen wurden, nur noch in lokalen Medien aufgegriffen, wenn überhaupt. Eine bundesweite Berichterstattung bleibt aus. Auch der Deutschlandfunk beteiligt sich laut eigenem Bekenntnis an dieser Politik, deren Sinn und Zwecks es ist, das Volk nicht zu beunruhigen. Es könnte ja eins und eins zusammen zählen und die herrschende Polit-Clique für die Folgen der unvertretbaren und rechtswidrigen „Willkommenspolitik“ ohne jegliche Personenkontrolle der Ankömmlinge verantwortlich machen.
Damit das nicht geschieht, wird auch in unseren Qualitätsmedien größter Wert darauf gelegt, bei ausländischen Verbrechern deren Herkunft zu verschleiern. Man erinnere sich nur an die Meldungen von Anfang Juli dieses Jahres, als „vier Deutsche“ auf Mallorca ein 18 Jahre altes Mädchen auf ihre Hotelzimmer gelockt und dort brutal vergewaltigt hatten. Manche Kommentare aus der „Refugees Welcome“ und „No-Border-no-Nation“–Fraktion konnten ihr schadenfreudiges Frohlocken nicht verbergen, dass auch sogenannte „Bio-Deutsche“ aus christlichem Kulturkreis, also Jungs wie Hans, Peter, Paul und Matthias, zu solchen Taten imstande waren. Entsprechend wurde der Fall medial breit ausgewalzt:
Die B.Z. Berlin titelte z.B. „Mallorca: Mutmaßliche Gruppenvergewaltigung; vier deutsche Urlauber sind am Donnerstagmorgen in der Halle des Mallorca-Airports festgenommen worden“. Auch „Der Spiegel“ hielt mit: „Mallorca: Vier Deutsche wegen mutmaßlicher Vergewaltigung verhaftet. „Bundeswehr-Soldat unter den Tätern“, titelte die tz. „Gruppenvergewaltigung auf Mallorca: Polizei nimmt vier Deutsche“ fest, berichtete RTL. Und so weiter und so fort.
Eine Google-Suche nach den auf Mallorca festgenommen „vier Deutschen“ Gruppenvergewaltigern ergibt über 200.000 Eintragungen. Die Qualitätsmedien suhlten sich geradezu im „Deutschsein“ der vier Verdächtigen. Erst ein britischer Journalist tat, was für seine deutschen Kollegen offensichtlich undenkbar gewesen war. Er recherchierte die Quellen und erfuhr von der spanischen Polizei, dass die vier festgenommenen Verdächtigen mit den Namen Serhat K.(23), Azad K. (22), Yakub (21), und Baran D. (19) einen türkischen Migrationshintergrund hatten und neben der deutschen Staatsangehörigkeit auch angeblich einen türkischen Pass besaßen. Die Reaktion der deutschen „Qualitätsmedien“ auf diese Korrektur ihrer manipulierten Darstellungen fiel denn auch sehr verhalten aus.
Ähnlich verhielt es sich wenig später am 31. Juli dieses Jahres mit dem so genannten „Macheten-Mord“, bei dem ein Migrant oder Flüchtling(?) aus Syrien angeblich einen Russlanddeutschen am hellen Tag auf offener Straße vor Zeugen mit einem schwertähnlichen Gegenstand zerhackt hatte. Diese journalistische Bagatelle war dem Deutschlandfunk gar nicht erst einen Bericht wert, was offensichtlich viele Hörer sehr verärgerte. Der DLF sah sich daraufhin gezwungen, Stellung zu beziehen. Das tat er am 2. August 2019 auf seiner Webseite unter dem Titel: „In eigener Sache – Warum wir nicht über den Stuttgarter „Macheten-Mord“ berichten.“ Darin heißt es, Zitat:
„In den Sozialen Medien wurde an uns die Frage herangetragen, warum wir bislang nicht über dieses Verbrechen berichtet haben, das im Netz auch als „Macheten-Mord“ bezeichnet wird. In den Nachrichten des Deutschlandfunks spielen einzelne Kriminalfälle nur selten eine Rolle. Voraussetzung für die Berichterstattung ist eine bundesweite und gesamtgesellschaftliche Bedeutung, so wie in dieser Woche bei der Tat vom Frankfurter Hauptbahnhof. Das Verbrechen von Stuttgart ist grausam und erfüllt auch unsere Redaktion mit Trauer und Fassungslosigkeit. Die bundesweite und gesamtgesellschaftliche Relevanz sehen wir aber derzeit nicht. Die Staatsangehörigkeit eines Menschen begründet diese Bedeutung für sich genommen noch nicht. Das gilt auch für die Intensität der Debatte in Sozialen Medien. Die Tatsache, dass „zahlreiche Medien … insbesondere lokale und regionale über die Tat von Stuttgart berichteten … finden wir angemessen.“
Angesichts der Gefahr, dass durch die Benennung der ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit von kriminellen Tätern womöglich Vorurteile gegen ganze Gesellschaftsgruppen geschürt werden, könnten man die Position des in der Bevölkerung immer noch hoch geachteten Deutschlandfunks als verantwortliche Berichterstattung akzeptieren, — wenn, ja wenn die Stellungnahme des Senders nicht so scheinheilig wäre.
In anderen Fällen nimmt der Deutschlandfunk nämlich keine Rücksicht auf die ethnische Herkunft von Kriminellen, vor allem wenn es sich um Russland-Deutsche handelt. Selbst bei gewaltfreien Delikten wie Betrug oder Hochstapelei, wird auf die Herkunft der Delinquenten als Deutsche aus Russland verwiesen, wie ein Fall vor drei Monaten belegt, über den der DLF am 10. Mai berichtete, unter dem Titel „Mindestens vier Jahre Haft wegen Betrugs“ , Zitat:
„Das Strafmaß steht fest: Anna Sorokin muss für vier bis 12 Jahre ins Gefängnis wegen Schwindel und Betrugs. Sie inszenierte sich perfekt und New Yorks High Society glaubte ihr. Auch im Netz hatte Sorokin ihre Anhänger.“ 2014 geht die Russland-Deutsche Anna Sorokin nach New York. Sie nennt sich Anna Delvey. Behauptet, sie sei eine reiche Erbin und wolle eine Kunstgalerie eröffnen. Doch das stimmt alles nicht. Sie erschleicht sich Flüge in Privatjets, teure Hotelunterkünfte und Urlaube. Um an Geld für ihre Galerie zu kommen, fälscht sie Dokumente. Vor einem Gericht in Lower Manhattan wird das Strafmaß verkündet: Sie muss für bis zu 12 Jahre ins Gefängnis. Nach vier Jahren Haft kann sie bei guter Führung auf Bewährung entlassen werden.“
Im allgemeinen ist im Fall von Russlanddeutschen in unseren „Qualitätsmedien“ nichts von der Behutsamkeit und Rücksichtnahme auf ethnische Befindlichkeiten zu spüren, die selbst bei schwersten Sexual- und/oder Gewaltverbrechen gegenüber muslimischen Migranten aus dem Mittelmeerraum und der Region südlich der Sahara an den Tag gelegt wird. Denn bei Gleichbehandlung hätte man im Fall der Gruppenvergewaltiger von Mallorca auch von den vier „türkisch-deutschen“ Verdächtigen sprechen müssen.
Bei kriminellen Deutschen, die aus Russland stammen, legen unsere „Qualitätsmedien“ in der Regel größten Wert darauf, dass jeder weiß, aus welch bösem Land die Übeltäter ursprünglich gekommen und deshalb gar keine richtigen Deutschen sind.
Ganz allgemein gilt auch, dass unsere Medien bei Kriminellen aus der Russischen Föderation stets auf ihre russische Herkunft verweisen, auch wenn sie keine ethnischen Russen sind. Besonders auffällig ist das bei der Berichterstattung über die schwerstkriminellen Banden aus den muslimisch geprägten Kaukasusrepubliken, vor allem aus Tschetschenien, die auch in Deutschland ihr Unwesen treiben. Auch in ihrem Fall wird stets von „Russen“ gesprochen und die Banden die sie bilden, werden von unseren Medien pauschal als „Russen Mafia“ bezeichnet. Hier ein Beispiel aus der Berliner Zeitung:
Unter dem Titel: „Wie die Russen-Mafia in Berlin Geschäfte macht“ berichtete sie am 18. Juni letzten Jahres über einen Report des Landeskriminalamtes LKA zur organisierten Kriminalität in der Bundeshauptstadt. Demnach sei – laut BZ – „Berlin eines der Zentren für bandenmäßige Kriminalität, vor allem für die Russen-Mafia“. Erst weiter unten im Text erfährt man dann, woraus die so genannte „Russen-Mafia“ eigentlich besteht, nämlich „hauptsächlich aus Tschetschenen mit russischer Staatsangehörigkeit“, aber auch aus russisch sprechenden Kriminellen aus den ehemaligen Sowjetrepubliken Georgien und Armenien.
Quellen:
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https://www.bz-berlin.de/welt/vier-deutsche-touristen-auf-mallorca-festgenommen
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https://www.bz-berlin.de/berlin/aus-diesen-laendern-kommen-die-kriminellen-berliner-banden